Weihnachtsgedicht: Weihnachtsidylle von Bruno Wille

Bruno Wille zeichnet in dem Gedicht „Weihnachtsidylle“ eine verträumte weihnachtliche Atmosphäre nach, die die weihnachtliche Vorfreude weckt.

Weihnachtsidylle

1. Strophe

Aus Rauhreif ragt ein Gartenhaus,

das schaut so schmuck, so freundlich aus.

2. Strophe

Am blanken Giebel schmiegt sich hold

der Wintersonne Abendgold.

3. Strophe

Eiszapfen, Scheiben in rotem Glanz,

die Fenster umrahmt von Waldmooskranz.

4. Strophe

Blattgrün, Gelbkrokus, ein rosiger Bube

lächeln aus frühlingswarmer Stube.

5. Strophe

Kanarienvogel schmettert so hell;

Kinderlachen und Hundegebell.

6. Strophe

Klein Hansemann und Ami spielen

Wolfsjagd, sie balgen sich auf den Dielen.

7. Strophe

Die Mutter ging holen den Weihnachtsmann,

der klopft an die Türe brummend an.

8. Strophe

Und sieh! Vermummt, ein bärtiger Greis.

Ein Sack voll Nüsse, ein Tannenreis.

9. Strophe

„Seid ihr auch artig?“ – Stumm nicken die Kleinen

und reichen die Patschhand; eins möchte weinen.

10. Strophe

Da prasseln die Nüsse, das gibt ein Haschen!

Der süsse Hagel füllt die Taschen – –

11. Strophe

Fort ist der Mann. Mit Lampenschein

tritt nun die liebe Mutter herein.

12. Strophe

Gejubel: „Der Weihnachtsmann war da!

O, Nüsse hat er gebracht, Mama!“

13. Strophe

Den grossen Tisch umringt ein Schwatzen,

Schalenknacken, behaglich Schmatzen.

14. Strophe

Die Mutter klatscht in die Hände und zieht

die Spieluhr auf: „Nun singt ein Lied!“

15. Strophe

„Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all,

zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall!“

16. Strophe

Fromm tönt’s in die frostige Nacht hinaus.

Ein Stern steht selig über dem Haus.

(Bruno Wille)

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